Unsere aktuellen Förderarten

Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle)

Der Blauschillernde Feuerfalterist eine schweizweit seltene Schmetterlingsart für welche die UNESCO Biosphäre Entlebuch eine Verantwortung trägt: Die UNESCO Biosphäre Entlebuch beherbergt viele Feuchtgebiete, in denen seine einzige Raupenfutterpflanze, der Schlangenknöterich (Polygonum bistorta), vorkommt. Ausserdem wird vermutet, dass die strengen Winter in den höheren Lagen des Entlebuchs einen fördernden Einfluss auf die Entwicklung des Falters haben. Seit 2020 läuft in der UNESCO Biosphäre Entlebuch ein Projekt um den attraktiven Falter mit der Erhaltung und Neuschaffung seiner Habitate zu fördern und um mehr über seine Lebensraumansprüche zu lernen. Unter anderem untersuchen wir dabei die Effektivität von Fördermassnahmen, dies in enger Zusammenarbeit mit Landwirt:innen der UNESCO Biosphäre Entlebuch. 

Geburtshelferkröte

Die Geburtshelferkröte verdankt ihren zweiten Namen («Glögglifrosch») den glocken-ähnlichen Rufen, mit welchen die Männchen die Weibchen zur Paarungszeit anlocken. Speziell an diesem Tier ist nicht nur sein schöner Ruf, sondern auch, dass im Gegensatz zu vielen anderen Tieren der Vater die Brutpflege übernimmt. Das männliche Tier wickelt die Laichschnüre um seine Hinterbeine und entlässt die Krötennachkommen erst ins Wasser, wenn sie schlüpfreif sind. Im Entlebuch gibt es noch einige Populationen dieser schweizweit stark gefährdeten Art. Die UNESCO Biosphäre Entlebuch fördert die Verbreitung der Geburtshelferkröte mit der Schaffung resp. Aufwertung von Laichgewässern und wertvollen Landlebensräumen. Hier finden Sie Tipps für ein Glögglifrosch-Paradies.

Kleine Moosjungfer

Das Verbreitungsgebiet der Kleinen Moosjungfer, einer attraktiven Libellenart, beschränkt sich in der Schweiz weitgehend auf die höheren Lagen von 900 – 2000 m ü.M. Dort nutzt sie Moorseen, aber auch Wildsuhlen und neu angelegte Tümpel und Weiher im Moorumfeld als Entwicklungsgewässer für ihre Larven. Im Kanton Luzern hat die Art im Raum Sörenberg einen Verbreitungsschwerpunkt, aber die tendenzielle Austrocknung der Moore und die damit einhergehende Verlandung offener Moorgewässer machen ihr zu schaffen. Aus diesem Grund plant und realisiert die UNESCO Biosphäre Entlebuch - neben ihrem Engagement im Bereich Mooraufwertungen - gemeinsam mit privaten Landeigentümern neue Weiher und Tümpel im Hochmoorumfeld. Davon profitieren neben der Kleinen Moosjungfer auch weitere seltene Moorlibellenarten sowie Amphibien.

Zauneidechse

Die schweizweit gefährdete Zauneidechse kommt im Entlebuch vor allem in tiefen und mittleren Lagen im Gebiet der Kleinen Emme und der Grossen Fontanne vor. Sie mag es gern «unaufgeräumt», aber viele für sie wichtige Strukturen wie Altgrasstreifen mit Ast- und Steinhaufen gingen in der Vergangenheit verloren. Die UNESCO Biosphäre Entlebuch und die Albert-Koechlin Stiftung unterstützten im Jahr 2021 die hiesigen Landwirte mit Beratungen sowie finanziell bei der Anlegung von neuen Strukturen und trugen so zum Schutz der Zauneidechse und zur Vernetzung ihres Lebensraums bei. Von den neu geschaffenen Strukturen profitieren auch andere Arten wie Hermelin, Ringelnatter oder Neuntöter. In der zweiten Projektphase soll der Lebensraum der Quellpopulationen weiter aufgewertet und vernetzt werden, so dass sich die Zauneidechse weiter ausbreiten kann. Als wichtige Ausbreitungsachse wurde neben den Fliessgewässern auch die Bahnböschungen identifiziert, weshalb die SBB als Partner mit ins Boot geholt wurde.