Kernzonen

Biosphärenreservate müssen gemäss Vorgaben der UNESCO eine Zonierung aufweisen. Diese wird anhand der naturräumlichen Voraussetzungen und der Intensität der menschlichen Aktivitäten definiert und soll den verschiedenen Ansprüchen der nachhaltigen Entwicklung räumlich ein unterschiedliches Gewicht geben. Die UNESCO Biosphäre Entlebuch zeichnet sich im Netz der Biosphärenreservate durch ihre voralpinen Moor- und Karstlandschaften aus. Die Zonierung der UNESCO Biosphäre Entlebuch orientiert sich zusätzlich an bereits bestehenden gesetzlichen Grundlagen.

8  %

Kernzone

42  %

Pflegezone

50  %

Entwicklungszone

Damit schützen und nützen nebeneinander Platz haben, werden Biosphärenreservate zoniert. Sie umfassen 3 Zonen, welchen unterschiedliche Funktionen und Nutzungen zukommen.

  • Kernzone – Das Herz der Biosphäre
    Das Entlebuch weist rund 8% Kernzone auf, welche sich vor allem aus Hoch-, Flach-, und Übergangsmooren, Moorwäldern, Auen, Wäldern, Jagdbanngebieten und Felsformationen zusammensetzt. Die sehr markante Karstlandschaft Schratteflue gehört ebenfalls zur Kernzone. 
    In den Kernzonen sind nachhaltige und schonende Pflegeeingriffe möglich, was in zahlreichen Gebieten der UNESCO Biosphäre Entlebuch auch geschieht.
  • Pflegezone – Eine naturverträgliche Nutzung
    In der UNESCO Biosphäre Entlebuch sind dank den weitläufigen Schutzwäldern, Flachmooren und Weiden rund 42% als Pflegezone definiert. Sie sind raumplanerisch zum grössten Teil den BLN (Bundesinventar der geschützten Landschaften und Naturdenkmäler) und Moorlandschaften von nationaler Bedeutung zuzuordnen.
    In der Pflegezone wird das Wohl der lokalen Bevölkerung gleich stark gewichtet wie das wohl der Natur, darum sind in dieser Zone naturnahe Gebiete wie Wiesen und Weiden, Flachmoore aber auch bewirtschaftete Forstgebiete enthalten.
  • Entwicklungszone – Der Mensch im Zentrum
    Neben den Kern- und Pflegezonen bleiben noch die Entwicklungszonen welche im Entlebuch rund 50% ausmachen. Hier soll sich, anders als in den zwei anderen Zonen, der Mensch mit all seinen Ansprüchen entwickeln können. Der Fortschritt ist dabei nicht allerhöchstes Ziel, sondern eine ausgeglichene Entwicklung von sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Werten.

In der UNESCO Biosphäre Entlebuch besteht quantitativ sehr viel Schutz, sind doch 50 Prozent der Fläche geschützt. Mit der Entwicklungszone zeigt sich aber der grösste Unterschied zu einem Nationalpark: Der Mensch gehört zur Biosphäre, ja ist sogar ein zentraler Teil davon. Die Wechselwirkungen zwischen dem Menschen und der Biosphäre stehen im Zentrum. Ihre Konflikte und Lösungen entwickeln die Region nachhaltig weiter.

Moore & Karstlandschaften

Zwei beeindruckende Naturräume mit grosser ökologischer Bedeutung.