Aktuelle Forschungsaktivitäten

Mit der Forschung sollen die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft in der UNESCO Biosphäre Entlebuch besser verstanden werden, um damit die Region wissensbasiert, zielgerichtet und effektiv auf den Pfad nachhaltiger Entwicklung zu bringen. Neben der Beantwortung spezifischer Fragen durch die Forschung, werden mittels eines Monitorings Daten gesammelt, um die Entwicklung der Biosphäre langfristig zu beobachten. Alle Forschungsaktivitäten sind im Forschungskonzept festgehalten.

Aktuelle Forschungsprojekte

Monitoring – die Langzeitbeobachtung

Die Entwicklungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt wird über bestehende Monitoringaktivitäten von Gemeinden, Kantonen, Bund, Wirtschaft und anderen Akteuren nachvollzogen. Dabei werden regional wichtige Indikatoren jährlich nachgeführt und alle 10 Jahre ausgewertet. Dazu kommen spezifische Untersuchungen zur Wirkung der Biosphäre in der Region. Folgende Berichte liegen aus diesen Aktivitäten vor, siehe für weitere Resultate auch hier.

Überwachung der Entlebucher Moore

Seit 2022 ragen in einigen Hochmooren der UNESCO Biosphäre Entlebuch weisse Röhren aus dem Boden. In diesen Röhren befinden sich automatische Wasserpegelmesser. Mit ihnen wird der Zustand des jeweiligen Hochmoores langfristig überwacht.

Hochmoore als seltene Lebensräume

Hochmoore machen einen wichtigen Teil der Kernzonen der UNESCO Biosphäre Entlebuch aus, weshalb wir ihnen spezielle Beachtung schenken. Hochmoore sind äusserst seltene Lebensräume und sie entstehen nur an ganz spezifischen Orten: Es braucht wasserundurchlässigen Boden, viel Niederschlag und ein möglichst flaches Gelände. Intakte Hochmoore sind meist bis an die Oberfläche mit Wasser «gefüllt». Sinkt der Wasserpegel wegen Entwässerung oder Trockenheit über längere Zeit ab, können sich Moor-fremde Arten ansiedeln, zum Beispiel der Faulbaum oder das Pfeifengras. Dazu breiten sich Bäume in den Mooren aus. Diese verdrängen über Konkurrenz und Beschattung die typischen Arten, insbesondere die Torfmoose, welche den Lebensraum prägen. Diese sind diejenigen Bestandteile des Moores, welche das Moor zu einem Schwamm machen und viel Wasser zurückhalten können. Weitere Informationen zu Mooren allgemein finden sich hier

Um was geht es bei diesem Projekt und was soll herausgefunden werden?

Mit der Wasserpegelmessern wird jede Stunde vollautomatisch der aktuelle Wasserstand im Moor gemessen. Der durchschnittliche Wasserstand, aber auch die Grösse der Ausschläge des Wasserstands nach oben (bei Regen) und nach unten (bei Trockenheit) geben Auskunft über den Zustand des Moores. Grundsätzlich gilt: je höher der durchschnittliche Wasserstand und je kleiner die Ausschläge gegen unten, desto besser geht es dem Hochmoor. Da unklar ist, wie sich der Klimawandel auf verschiedene Hochmoore in der Region auswirkt (langfristig, über Jahrzehnte) und auch welche Rolle die Moore in der Wasserrückhaltung (kurzfristig, über Stunden bis Tage) spielen, wurden in rund 10 Hochmooren in der Region Entlebuch 2 bis 4 solcher Wasserpegelmesser installiert, deren Daten interessante Einsichten zu kurz- und langfristigen Prozessen und deren Unterschiede in verschiedenen geographischen Kontexten liefern werden. 

Gerne bin ich bei Fragen zu den Moorsonden behilflich!
Florian Knaus, Entwicklung Natur & Landschaft / Betreuung Forschungsprojekte und Monitoring, f.knaus@biosphaere.ch