Moore

Moore zählen in der Schweiz zu den seltensten und wertvollsten Lebensräumen. In der UNESCO Biosphäre Entlebuch gibt es insgesamt 46 Hoch- und Übergangsmoore sowie 67 Flachmoore von nationaler Bedeutung mit einer Fläche von gesamthaft ca. 2600 ha.

Entstehung der Moore

Moore entstehen dort, wo der Boden wasserundurchlässig ist. Im Entlebuch bildet häufig der sogenannte Flysch die unterste wasserundurchlässige Schicht oder aber die Gletscher der letzten Eiszeit haben riesige Landschaftskammern ausgehobelt, welche durch die hohen Niederschläge mit Wasser gefüllt wurden. Durch die Besiedlung der weitgehend offenen und nassen Böden des Entlebuchs mit feuchtigkeitsliebenden Pflanzen entstanden Flachmoore. In einigen sehr feuchten und nährstoffarmen Flachmooren sammelten sich bereits früh abgestorbene Pflanzenreste an, die wegen der ständigen Feuchtigkeit und des darin herrschenden Sauerstoffmangels nur langsam abgebaut wurden. Zusätzlich siedelten sich Torfmoose an und es entstanden Hochmoore, welche sich langsam über den Grundwasserspiegel erhoben.

Lebensraum Hochmoor

Hochmoore sind charakterisiert durch den Wuchs von Torfmoosen, die mit ihren sternchenförmigen Trieben ausgedehnte grüne oder rote Moospolster und -teppiche bilden. Die Pflanzen leben fast ausschliesslich von dem, was der Regen hergibt. In einem Hochmoor herrschen darum in jeder Hinsicht extreme Lebensbedingungen: Es ist nass, sauer und nährstoffarm. Dadurch können nur hochspezialisierte Tiere und Pflanzen im Hochmoor leben wie etwa der fleischfressende Sonnentau oder die Rosmarinheide.

Lebensraum Flachmoor

Flachmoore sind in regem Austausch mit dem Grundwasser und darum basischer, nährstoffreicher und artenreicher als Hochmoore. Im Gegensatz zu den ungenutzten Hochmooren werden sie landwirtschaftlich genutzt. Bleibt diese Nutzung aus, verbuschen sie schnell und werden wieder zu Wald. Flachmoore erkennt man schon von Weitem an den auffälligen weissen Schöpfen der Wollgräser oder an den violett-rosafarbenen Orchideen, den Knabenkräutern.

Moorlandschaften

Moorlandschaften sind stark durch die Moore, aber auch moorfreie Teile und die menschliche Nutzung geprägt. Zusammen führt das dazu, dass diese Landschaften als besonders schön wahrgenommen werden und sie stehen deshalb wie viele Hoch- und Flachmoore auch, unter nationalem Schutz. Vier Moorlandschaften von nationaler Bedeutung liegen ganz oder teilweise in der UNESCO Biosphäre Entlebuch: Glaubenberg (grösste der Schweiz!), Habkern/Sörenberg, Hilferenpass und Klein Entlen. Alle Moorlandschaften zusammen decken rund einen Viertel der Fläche des Entlebuchs ab und umfassen rund einen Zehntel der gesamten Hochmoorlandschaften der Schweiz.

Regionaltypische Kulturelemente sind die Streusiedlungen, die weitgehend erhalten geblieben sind. An manchen Orten stehen noch Turbehüttli (Torfhütten), Streuehütten und Tristen, die zum Landschaftsaspekt beitragen und an die frühere Nutzung der Moore erinnern.

Moore in der Biosphäre Entlebuch