Gebirgsarten
Der Dreizehenspecht ist der Herr der Ringe im Entlebuch. Der heimliche Bewohner gut strukturierter Wälder benötigt Totholz, von dem es im Entlebuch viel gibt. Er frisst an Bäumen gerne Larven holzbewohnender Insekten, die vor allem in abgestorbenen oder älteren Bäumen zu finden sind. Wie sein Name verrät hat er nur drei Zehen: zwei sind nach vorn und einer nach hinten gerichtet. Man bekommt den scheuen Vogel leider nur selten zu Gesicht, dafür fallen einem oft Bäume mit seltsamen Ringen in der Rinde auf: Diese macht der Dreizehenspecht um den herausströmenden Saft lecken zu können.
Der Steinadler ist der grösste tagaktive Vogel in der UNESCO Biosphäre Entlebuch und hat eine Flügelspannweite von bis zu 2.2 Meter. Früher wurde er in der Schweiz fast ausgerottet, doch zum Glück haben sich seine Bestände erholt, so dass er im Entlebuch wieder regelmässig beobachtet werden kann. Mindestens zwei Paare brüten auch im Entlebuch. Die Alpendohle mit ihrem gänzlich schwarzen Federkleid und gelbem Schnabel dürfte allen Bergwandernden bekannt sein. Sie beeindruckt mit ihren Flugkünsten und legt in der Nähe von Bergrestaurants und Picknickplätzen jede Scheu vor Menschen ab.
Raufusshühner (Auer-, Birk-, Schnee-, Haselhuhn)
In der Biosphäre Entlebuch sind alle vier Raufusshühner der Schweiz heimisch. In den bewaldeten Regionen leben drei davon: das Birkhuhn, das Auerhuhn und das Haselhuhn, weshalb die UNESCO Biosphäre Entlebuch für den Schutz dieser Arten eine besonders hohe Verantwortung trägt. Das Kleinste unter ihnen, das Haselhuhn mit der Körpergrösse einer Strassentaube, ist wie die beiden anderen Hühner auf struktur- und gebüschreiche, ungestörte Wälder angewiesen. Es besitzt ein rostbraun und grau gemustertes Federkleid, weshalb es gut getarnt ist. Der Ruf des Haselhuhns ist meisenartig hoch und dünn pfeifend. Es ist sehr scheu und störungsanfällig.
Oberhalb der Waldgrenze, im Karst der Schratteflue und auf dem Brienzer Grat, fühlt sich das Vierte der Raufusshühner, das Alpenschneehuhn, wohl. Im Sommer im braunen und im Winter im weissen Federkleid ist es bestens getarnt. Leider wird sein Lebensraum unter anderem durch die Klimaerwärmung immer kleiner: es muss immer höher hinauf, damit es nicht zu heiss hat. Wie lange es wohl noch an der Schratteflue vorkommt?